Zwischen Leutesdorf und der Ruine Hammerstein gelegen , deren tragische Geschichte eigendich eine klassische Liebesgeschichte ist liegt die in Privatbesitz befindliche Hubertus Burg .
Der Unkundige oder auch Unwissende Leser dieser Seiten bekommt hier einen einmaligen Einblick in die Welt der Mythen und Legenden des Mittelrheins welche in unserer aufgeklärten Welt allgegenwertig sind.
Zunächst machen wir aber eine kleine Zeitreise um die schauerlichen Geschichten und die fest verwurzelten Meinungen der überwiegend Katholischen Landbefölkerung besser zu verstehen .Dabei spielen Alkohol(der hier seit der Römischen Besetzung angebaut wird), Neid , Spekulation , Katholische Weltoffenheit seit dem 9.jahrhundert gepaart mit unwissenheit der Ländlichen Bevölkerung bis in unsere Zeit eine tragende Rolle..........
Leutesdorf ,
ehemaliger Römischer Weinanbau Ort zur Versorgung der Römischen Garnisonen mit der Volksdroge Alkohol bei dem heutigen Neuwied. Seit keltischer und römischer Zeit war das Gebiet permanent besiedelt. Ausgrabungen weisen darauf hin, dass Julius Caesar seinen ersten Rheinübergang, den er in" De Bello Gallico "erwähnt wird, um 55 v. Chr. mit Hilfe einer Pionierbrücke ausführte, deren rechtsrheinischer Brückenkopf auf Neuwieder Gebiet lag. Vom 1. bis zum 3. Jahrhundert bestanden römische Kastelle in Heddesdorf, Niederbieber und Engers, die der Sicherung des römisch-germanischen Limes dienten, welcher, den Rheinhöhen folgend, durch das heutige Stadtgebiet verlief. Nach der Rückverlegung der Grenze an den Rhein um 260 bestand im Stadtteil Engers ein kleines Kastell, das der römischen Rheinflotte als Stützpunkt diente.
Der Siegeszug des Christentums machte auch in den ehemaligen durch die Romanischen Truppen besetzten Gebieten nicht halt und sorgte dafür das die Zivilbefölkerung quasi vom Regen in die Traufe kam ... Der Weinanbau blieb bis in die heutige Zeit allerdings ein wichtiger Wirtschaftszweig der aus der Region auch gar nicht wegzudenken ist . Der Zweck heiligt die Mittel ... das war immer so...
Der älteste Klosterhof ist der Fronhof, dessen Ursprünge lückenlos bis in das 9. Jahrhundert nachgewiesen sind.
Der Fronhof war bis in das 16. Jahrhundert Verwaltungszentrum für 30 Hofstellen am Rhein und im Westerwald, die überwiegend den für das Kloster Herford, auch aus liturgischen Gründen wichtigen, Wein herstellten.Man muß das Fußvolk schließlich bei Laune halten.
Heute stehen auf dem Grundstück das mit seiner Barockfassade dem Rhein zugewandte Wohnhaus und das alte Kelterhaus, in dem verschieden Veranstaltungen stattfinden.
Die Zinn auch Zenn oder Zehnthof genannt wurde Anfang der Dreißigjährigen Krieges vom kurtrierischen Schultheiß Kuno Schmitz erbaut. 1671 wurde die Zinn an den Erben des Erzbischofs von Trier, Karl Kaspar von der Leyen, verkauft. Auf dem Grundstück der Zinn erbaute Kurtrier 1761 ein Kelterhaus. Dort wurde der Zehnte der gesamten Weinernte den Bauern abgepresst, worauf das Kloster Herford einen Christlichen Anspruch hatte. Daher stammt auch der Name Zehnthof.
Nach der Säkularisation im Jahr 1803 ging das Haus in Privatbesitz und wurde mehrfach an- und umgebaut. Zuletzt, am 1.Oktober 1945, wurde die Zenn, die jetzt Schusterinsel hieß, von einem Opladener Textilbetrieb an den Johannesbund verkauft. Von da an hieß es Agnesheim und beherbergte ältere Bürger und ledige Mütter. 1952 zog hier die Schriftenmission des Johannesbundes ein.
Heute ist es die Zentrale der Gemeinschaft "Ancilla Domini", die zu den Gemeinschaften des Johannesbundes zählt. Neben der Zinn steht das Johannes-Haw-Heim. In ihm befinden sich eine Bildungsstätte und ein Exerzitienhaus, sowie ein Kindergarten. Weitere klösterliche Einrichtungen sind das Mutterhaus der Johannesmissionare -Christkönigshaus - und die Johannesburg - Mutterhaus der Johannesschwestern. Das Christkönigshaus steht neben der Heilig-Kreuz-Kirche und die Johannesburg in der Bungert-Allee.
Im Ort gibt es noch mehrere Heiligenhäuschen und Kreuze, wie das Siechenkreuz am Rhein oder das Hochkreuz am Ortsende am Fuß der Weinberge und das Lingässer Kreuz in der Bungert-Allee. An verschiedenen Häuser sind kleine Reliefs in die Hauswand eingelassen, die Stationen des "Sieben Kniefall Weges" waren.
Burg Hammerstein ,
zerstört während des 30 jährigen Krieges und auf Anweisung des damalige Kirchenfürsten "geschliffen" .
Die Zerstörung der Burg Hammerstein ist nicht aufgrund der allgemeinen Machtkämpfe wärend des 30 jährigen Krieges unter den Fürsten -Kirchen und Raubrittern geschehen , sondern war die Folge einer "verbotenen" Liebschaft und Eheschließung des damaligen Burgherren Otto von Hammerstein mit seine Ehefrau Irmengard . Ein Politischer fehler Ottos - der ob einer Entscheidung des Reichstags von 1018 - angeregt durch den damaligen Bishof von Mainz -bezüglich seiner Ehe mit Irmengard und der Auflage diese für nichtig zu erklären , sich genötigt sah dem Bishof von Mainz den Fedehandschuh ins Gesicht zu schlagen und öffentlich zu seinem Weib Irmengard zu stehen . Ein missverstandener Mann der Tat der sein Aufbegehren gegen die Katholische Ordnung teuer bezahlt hat ... weitere Informationen zu dieser Geschichte die bis heute einfluss auf die Ländliche Bevölkerung hat findet der Interressierte Besucher unter Hammersteiner Ehe in der Wikipedia .
Mythos Hubertus Burg ,
aufgrund der Historischen Ereignisse ist es kaum verwunderlich das die heutige Bevölkerung..deren Ursprung teilweise und mit Stolz bis in die Romanische 'Besatzungszeit zurückreicht und deren Genetik über 2000 Jahre lang mit schweren Rot und Weiswein belastet ist ...alte Mythen und Legenden bis in unsere Zeit bewahrt hat ..... alleine der aufsteigende frühnebel über der HubertusBurg und die kurvenreiche Straße entlang des "Hammersteins" der gar nicht mehr existiert(weil gesprengt) lassen der Fantasie und Mystik freien lauf ...
Man munkelt das Vögel aller Art(vor allem Raben und Fischreiher), die das Anwesen überfliegen vor Schreck vom Himmel fallen und zu tode stürzen ....